2020 - und alles war anders

... ein Rückblick ...

Ein neues Jahr mit tollen Höhepunkten liegt vor uns.

Der Terminplaner ist prall gefüllt und wir starten voller Vorfreude in ein abwechslungsreiches Chorjahr.

 

Und wie könnte es für uns Liedertafelianer*innen anders beginnen als mit einer Supersause.

 

Am 14.02. trafen wir uns im Hohlen Vogel in Weißenborn, brachten der Ute zum 70. Geburtstag ein Ständchen und leerten so manches Glas auf ihr Wohl. Bis spät in die Nacht haben wir uns bestens amüsiert, es wurde viel gelacht und ausgelassen getanzt. Eine Party ganz nach unserem Geschmack.

Am 15.02. haben wir dann unserem Mühli ein Ständchen in der Reichspost zum 85. überbracht, wo er mit seinen Gästen seinen Geburtstag nachholte. Gleichzeitig konnten wir ihn mit der Ehrung des Thüringer Sängerbundes für 50 Jahre aktives Chorsingen auszeichnen. 

Unsere Jahreshauptversammlung am 27.02. war geprägt von den Vorstandswahlen.

Zu aller Freude, aber nicht überraschend wurde der alte Vorstand wieder gewählt.

 

Wir ließen 2019 noch einmal Revue passieren und erinnerten uns an gemeinsame Momente bei Proben, erlebnisreiche Ausflüge und musikalische Höhepunkte zu Sängertreffen.

 

Auch ein Ausblick auf den Terminplan für 2020 mit einem abwechslungsreichen Programm gehörte zum Tagesablauf:

  • Geburtstagsständchen und -feiern unserer Mitglieder
  • Chorlager im März
  • diverse Sängertreffen im Juni/Juli
  • Stadtfest im September – die Planung läuft schon auf Hochtouren
  • Fahrt ins Blaue im September
  • Hutzentage in Zwönitz im Dezember
  • Musikalischer Adventsabend in der Feuerwehr
  • Kirchenkonzert und Weihnachtsmarkt
  • Weihnachtsfeier in der Reichspost

Voller Vorfreude auf die bevorstehenden Ereignisse stürzten wir uns euphorisch in unsere Probenarbeit.  Alles war perfekt geplant. Nur eins nicht …

 

Wir hatten im Januar unsere Probenarbeit ohne jeden Zweifel an unserem Jahresplan aufgenommen.

Ab dem März veränderte sich jedoch etwas.

 

Es wurde sich zur Begrüßung nicht mehr geherzt, gedrückt und innig begrüßt. Stattdessen hielt eine neue Begrüßungskultur Einzug. Berührungen, wie man sie beim Umarmen oder Wangenkuss kennt, sollen vermieten werden. Ellenbogen-Check, Foot-Shake, Zuwinken, Vulkaniergruß, Zunicken - das sind die neuen Formen des Grüßens.

 

Was sich da seit Anfang des Jahres ganz leise, heimlich und unscheinbar in unser Leben schlich, erwischte uns am 13.03.20 mit voller Wucht. Es sollte die letzte unbeschwerte Probe für lange Zeit sein.

 

Ein heimtückisches Virus zieht unsichtbar durchs Land, ja um die ganze Welt.

Um es aufhalten und eindämmen zu können helfen nur Abstand halten, häufiges Hände waschen und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.

 

Es werden Verordnungen erlassen, die am 16.03.20 in Thüringen das erste Mal in Kraft treten.

Geschäfte und Schulen müssen schließen, Vereinstätigkeiten dürfen nicht mehr ausgeübt werden,  Vereinsräume bleiben geschlossen, es darf nicht mehr gesungen werden, Treffen nur noch mit 2 Haushalten erlaubt, nur das Nötigste darf in der Öffentlichkeit erledigt werden. Ab hier bestimmen neue Worte unser Leben: Corona, Lockdown, Pandemie, Aerosole, Hygienekonzept

 

Am Anfang noch guter Hoffnung wurde es mit jeder Woche, jedem Monat deutlicher, dass ein gemeinsames Singen für uns, das doch den Chor und das Gemeinschaftsgefühl ausmacht, so schnell nicht mehr möglich sein wird.

 

Von Woche zu Woche hoffte man auf Lockerungen, die uns eine Wiederaufnahme der Chorarbeit erlaubten, doch nichts geschah. Im Gegenteil: Chorlager, Sängertreffen, Fahrt ins Blaue, Stadtfest, Weihnachtsmarkt, Weihnachtsfeier - alles wurde abgesagt.

 

In Verantwortung gegenüber unseren Mitgliedern und ohne  Aussicht auf musikalische Höhepunkte stellten wir unsere Chor- und Vereinsarbeit bis auf Weiteres ein.

 

Im Sommer wurden die Maßnahmen zum Glück ein wenig gelockert, so dass wir uns treffen durften.

 

So konnte unser Sommerfest am 11.07. stattfinden und war schnell auf die Beine gestellt.

Mit einem ausgeklügelten Hygienekonzept, genehmigt vom Bürgermeister, viel Platz im Freien und schönem Wetter stand unserem lang ersehnten Wiedersehen bei unserem Chorleiter Ronny auf dem Hof nichts entgegen. Jeder hat was mitgebracht, später brannte ein gemütliches Lagerfeuer und die Nacht hätte noch endlos sein können.

Zum alljährlichen Sommerpause-Treffen in der Gaststätte Reichspost am 13.08. hatten wir das Vergnügen uns ein zweites Mal in Gemeinschaft sehen zu dürfen und ein paar gemütliche Stunden zu verbringen. 

Alle guten Dinge sind 3.

 

Am 12.09. sollte unsere Fahrt ins Blaue stattfinden. Doch aus bekannten Gründen sind wir zu Hause geblieben und haben uns eine Alternative überlegt. Bei einer kleinen Wanderung in und um Münchenbernsdorf haben wir bei Streifzügen durch die Wälder so manchen Pilz gefunden und feuchtfröhliche Pausen eingelegt. Bei einer entspannten Kaffeepause in Ulis Garten genossen wir die Sonne, den Tag ließen wir im Biergarten der Reichspost ausklingen. 

Hoffnungsvoll planten wir ein kleines Treffen im Winter, welches aber - wie auch alle geplanten Advents- und Weihnachtstermine - durch erneute Einschränkung leider nicht stattfinden konnte.

 

Videotelefonie, Anrufe, Videos oder WhatsApp-Nachrichten sowie das Schwelgen in Erinnerungen sind bisweilen unsere einzige Kommunikationsmöglichkeit.

 

 

Voller Zuversicht schauen wir auf das neue Jahr, ein Impfstoff ist entwickelt und soll bald wieder ein bisschen Normalität bringen. Das gemeinsame Singen wird uns wohl noch lange verwehrt bleiben, Mittlerweile sind wir schon glücklich, wenn wir uns zu kleinen Unternehmungen treffen dürfen


Text: Susi Schulz | Bilder: Gudrun Brettschneider / Liedertafel e.V. | Luftaufnahmen Sommerfest: M.Schulz Photography